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AutorenbildKai Willer

Die Kunst der Wohnflächenberechnung

Um beurteilen zu können, ob Ihnen die angegebenen Quadratmeter in einer Immobilienanzeige tatsächlich ausreichen, sollten Sie wissen, wie man die Wohnfläche genau berechnet!


Die Wohnfläche einer Immobilie bildet die Grundlage für die Preisgestaltung beim Kauf oder der Vermietung von Wohnungen und Häusern. Doch wie genau wird die Wohnfläche einer Immobilie berechnet, und was gibt es dabei zu beachten? In diesem Blog-Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf dieses Thema und geben Ihnen wertvolle Tipps und Tricks.



Warum ist die Wohnflächenberechnung wichtig?

Die Wohnfläche einer Immobilie ist ein entscheidender Faktor für ihren Wert. Sie beeinflusst nicht nur den Mietpreis oder Verkaufspreis, sondern auch die Höhe der Nebenkosten. Darüber hinaus spielt sie eine große Rolle bei der Beurteilung des Wohnkomforts und der Nutzbarkeit einer Immobilie. Daher ist es von großer Bedeutung, dass die Wohnfläche korrekt ermittelt wurde.


Grundlage der Wohnflächenberechnung ist die DIN 277 Norm – Grundflächen und Rauminhalte im Hochbau. Diese Norm legt die Grundlagen für die Flächenberechnung von Gebäuden fest und definiert klare Regeln für die Messung von Räumen und Flächen.


Bevor wir uns allerdings mit der Wohnfläche beschäftigen, möchten wir Ihnen kurz einen Überblick der verschiedenen „Flächen“, welche Ihnen im Rahmen eines Hauskaufs begegnen können, damit es im weiteren Verlauf dieses Beitrags nicht zu Verwechslungen zwischen den Begriffen kommt:

  • Bruttogeschossfläche: Diese umfasst alle Flächen im Gebäude, einschließlich Treppenhäuser, Flure und Kellerräume.

  • Grundfläche: Die Grundfläche umfasst die tatsächliche Bodenfläche eines Raumes.

  • Nutzfläche: Die Grundfläche unter Berücksichtigung von Abzügen für Schrägen, Wände und Nischen ergibt die Nutzfläche.

  • Wohnfläche: Diese bezieht sich nur auf die Räume bzw. Flächen, die tatsächlich bewohnbar bzw. für Wohnzwecke nutzbar sind.

Durch die Gebäudepläne oder exakte Messungen (💡 Profi-Tipp: Am besten mit einem Laserdistanzmesser) wird die tatsächliche Wohnfläche von z.B. einem Architekten bestimmt. Es werden dabei euch alle Nischen und Dachschrägen berücksichtigt, da diese teilweise mit der Wohnfläche zugeschrieben werden.


Laut DIN 227 zählen grundsätzlich alle Räume mit einer Deckenhöhe von mindestens 2,00 Metern zur Wohnung. Teilflächen von Räumen, die z.B. unter einer Dachschräge liegen werden im Bereich zwischen 1,00 und 2,00 Metern Höhe zu 50 % zur Wohnfläche gezählt – darunter nicht.

Die Wohnflächenberechnung umfasst auch Balkone und Terrassen, aber nur zu einem gewissen Prozentsatz. Hier ist z.B. ausschlaggebend, ob es sich nur um einen Balkon handelt oder ob dieser überdacht und seitlich verglast ist, so dass man diesen auch bei schlechtem Wetter nutzen könnte. Je nach Auslegung zählen 25 % oder 50 % der Balkon- oder Terrassenfläche zur Wohnfläche hinzu. Bei Streitigkeiten kann ein Sachverständiger hier für Aufklärung sorgen.


Nicht zur Wohnfläche zählen hingegen Kellerräume, Waschküche, Heizraum und Garagen.



Was Sie beim Vermessen der Räume noch beachten müssen:

Es gibt noch einige Details zu berücksichtigen, die unterm Strich zu einem fehlerhaften Ergebnis Ihrer Wohnflächenberechnung von mehreren Quadratmetern führen können.


Zur Wohnfläche zählen nämlich auch die Grundflächen von Türen und Türrahmen, Sockelleisten, fest eingebaute Gegenstände wie z.B. Öfen, Klimageräte oder Badewannen, freiliegende Installationen sowie Einbaumöbel. Nicht dazu zählen auf der anderen Seite dafür die Grundflächen von Schornsteinen, freistehenden Pfeilern und Säulen, wenn diese höher als 1,50 Meter sind und mehr als 0,1 Quadratmeter einnehmen. Auch Treppen mit mehr als drei Steigungen sowie Fenster- und Wandnischen, die nicht bis zum Fußboden herunterreichen zählen nicht dazu.



Rechtliche Aspekte und Konsequenzen:

Die korrekte Wohnflächenberechnung ist nicht nur wichtig für den Verkauf oder die Vermietung von Immobilien, sondern hat auch rechtliche Konsequenzen. Bei Abweichungen zwischen der angegebenen und der tatsächlichen Wohnfläche können rechtliche Streitigkeiten entstehen, die teuer werden können. Mieter haben z.B. das Recht auf eine Mietminderung, wenn die tatsächliche Wohnfläche erheblich von der angegebenen abweicht.



Fazit:

Insgesamt ist die Wohnflächenberechnung von Immobilien in Deutschland ein komplexes Thema, das sorgfältige Planung und genaue Messungen erfordert. Es ist ratsam, sich von Fachleuten wie Sachverständigen oder Immobilienmaklern unterstützen zu lassen, um Fehler und rechtliche Probleme zu vermeiden. Eine korrekte Wohnflächenberechnung sorgt nicht nur für zufriedene Mieter oder Käufer, sondern auch für eine rechtssichere Grundlage bei Transaktionen mit Immobilien.


Wie wird dir Wohnfläche einer Immobilie berechnet?
Ihr Makler auf Eiderstedt: Wie wird die Wohnfläche berechnet?










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